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multiple sklerose

10.08.2013 – Biomarker für Gehirnentzündungen bei MS-Patienten entdeckt

130517gilenya

ybrigens hab ich noch keinen termin fyr diese gilenya-sache. 😦

http://derstandard.at/1375626167173/Biomarker-fuer-Gehirnentzuendungen-bei-MS-Patienten-entdeckt

Gefährliche Nebenwirkung der Behandlung mit Natalizumab wird besser prognostizierbar

Seit der Einführung als Medikament 2006 ist Natalizumab ein wichtiger Wirkstoff zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS). Besonders schwere Fälle der schubförmigen MS können damit erfolgreich therapiert werden. Bei Langzeitbehandlung kann es in seltenen Fällen jedoch zu einer schweren Nebenwirkung – einer virusvermittelten Gehirnentzündung – kommen. Forscher der Universität Münster haben nun in einer Studie herausgefunden, worin die Anfälligkeit der Betroffenen begründet ist. Dadurch ist für jeden Patienten eine individuelle Risikoabschätzung möglich – für die MS-Medizin ein großer Schritt nach vorn.

Fehlendes Molekül

Die Studie, die in der Fachzeitschrift „Neurology“ akutell publiziert wurde, zeigt, dass ein Adhäsionsmolekül namens L-Selektin den Unterschied ausmacht: Patienten, die eine Progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML) entwickeln, fehlt dieses auf der Oberfläche bestimmter Immunzellen zu findende Molekül. Es ist unter anderem wichtig für die ersten Schritte, mit denen das Immunsystem auf Krankheitserreger reagiert. Mit der Entdeckung dieses Biomarkers bekommen Ärzte eine wesentlich genauere Methodik für Prognosen in die Hand, denn bislang ließ sich nur statistisch bestimmen, ob ein MS-Patient mit eher hoher oder geringer Wahrscheinlichkeit im Laufe der Langzeitbehandlung mit Natalizumab an einer PML erkranken wird.

Als Risikoparameter dienten bislang die Vorbehandlung mit Immunsuppressiva und das Vorhandensein von Antikörpern gegen das Virus, das die gefährliche PML verursacht (JC-Virus). Allerdings: Nicht alle Patienten der Hochrisikogruppe sind gleichermaßen gefährdet: Nur ein Prozent von ihnen entwickelt die virusvermittelte Gehirnentzündung. Beim Großteil hingegen wurde womöglich eine hochwirksame Therapie zu Unrecht abgesetzt – meist ohne adäquate Behandlungsalternativen.

Individuelle Therapieempfehlungen

Für ihre Studie testeten Wissenschaftler von Universitätsklinika und Krankenhäusern in Osnabrück, Heidelberg, Würzburg, Bordeaux, Lille, Nizza, Toulouse und Brescia mehr als 300 Patienten aus Europa und den USA. In Münster erfolgte dann die Untersuchung der Blutproben mit Hilfe immunologischer Methoden. Der neue Test macht es möglich, jedem Patienten individuell mitzuteilen, ob er Gefahr läuft, an einer PML zu erkranken oder nicht. Wird L-Selektin nachgewiesen, würde dem Patienten ein geringes Risiko attestiert, fehlt hingegen das Molekül, ist das Risiko hoch.

Zwar kann ein negatives Ergebnis – also der Nachweis von L-Selektin – bislang das Risiko, eine PML zu entwickeln, nicht komplett ausschließen. „Doch der Test ist ein erster Schritt auf dem Weg, individuelle Therapie-Empfehlungen für die Natalizumab-Behandlung auszusprechen“, sagt Heinz Wiendl, Leiter der Klinik für Allgemeine Neurologie am Universitätsklinikum Münster. Seine Arbeitsgruppe hat das Adhäsionsmolekül L-Selektin als Biomarker entdeckt und den Test maßgeblich entworfen… 

Von Toby :: DO2BY

Eine Antwort auf „10.08.2013 – Biomarker für Gehirnentzündungen bei MS-Patienten entdeckt“

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